Ich möchte hier über den Bau eines Modellubootes auf Basis der Seawolf V2 von der ehem. Fa. Robbe berichten.
Die Seawolf V2 von Robbe ist ein älterer Bausatz eines dynamisch tauchenden U-Bootes, es ist aber ein
kompaktes Modell, welches man auch leicht transpotieren kann. Das Besondere an meinem geplanten Projekt
ist der Umbau zu einem statisch tauchendem Boot. Außerdem sollte es nicht bei der Bau- und Modellvorlage
eines "Atom-U-Bootes" bleiben. Sondern es sollte ein farbfrohes "ziviles" Modell entstehen. Mit diese persönlichen Ansprüchen
ging es an's Werk.
Als erstes wurde die damals von der Fa. Robbe gebrauchte sogenannte "Zentralverschraubung" des Bootskörpers gegen den
bewährten, praktischen und technisch perfekten Bajonettverschluss von der Fa. Norbert Brüggen ausgetauscht wurde.
Hierbei ist zu erwähnen, dass der von mir erwähnte Bajonettverschluss eigentlich nicht mehr im Programm der Fa. Brüggen ist.
Es war aber kein Problem, diesen
Verschluss als Einzelstück nachgefertigt und zeitnah geliefert zu bekommen. Hier nochmals ein Dank an die Fa. N.Brüggen!
Das gesamte Bauvorhaben dauerte ca.5 Monate
|
Schritt_1: Der Bajonettverschluss der Fa. Norbert Brüggen wird angepasst. Das
Tauchrohr muss hierbei um das Maß des Bajonettverschlusses gekürzt werden
|
Da ich auch auf den einfachen Getriebmotor von Robbe "verzichten" wollte, musste
ein ganz neuer Motorträger konstruiert und gebaut werden
|
"Testaufbau" mit dem neuen Brushless-Motor, passendem Regler und einem Notwenig gewordenen Spannungswandler (zum ersten Mal 12V und 6V in einem Boot) Hier ist die hervorragende Beratung der Fa. HOBBY-BULL zu erwähnen.
|
Es stellte sich sehr schnell heraus, dass das vorgegebene Technikgerüst der alten
"Seawolf V2" überhaupt nicht ausreicht um die ganze Technik eines statisch
tauchenden U-Bootes aufzunehmen - Also ÄNDERN! Aber genau das ist es ja was den
Modellbau so spannend und interessant macht :-)
|
Technik auf engsten Raum. Oben sitzt die komplette Tauchregelung der Fa.
Norbert Brüggen. Links die große Lenzpumpe des Bootes.
|
Weiter ging es mit der äußeren Boothülle, ich wollte wie ja schon oben beschrieben kein
Atom-Uboot bauen, sondern ein friedliches "Unikat". Also musste erst einmal ein Deck her!
|
Hier der erste Entwicklungsschritt des Turmes, der entgegen dem Originalboot bei mir
Mittschiffs sitzen sollte.
|
Dsa Boot nimmt Gestalt an, der Turm, nach mehreren Änderungen in Aussehen und
Größe hat jetzt fast seine endgültige Form angenommen.
|
Dichtigkeitsprobe des (ersten) Tauchsackes. Weil diese Technik völlig mir völlig war, habe
ich erst einen Tauch zur "Probe" gefertigt. Er war auf Anhieb dicht!
|
Zwischendurch ging es an Oberdeck und am Turm weiter, links auf dem Tisch wartete
schon ein Besatzungsmitglied :-)
|
Drucktest und Dichtigkeitsprobe des eigentlichen Tauchsackes, die Größe führte dazu, dass
ich des Technikgerüst nochmals ändern musste, um dieses "Teil" im Tauchrohr
unterzubringen. Aber es hat geklappt ....... fast!
|
Der geringe Durchmesser des Tauchrohrs führte letztlich dazu, dass sich der Tauchsack in
der von mir geplanten (und benötigter) Größe nicht füllen konnte und es fehlte dadurch an
dem nötigen Abtrieb. Den Fehler habe ich lange gesucht. Aber so ist der Modellbau eben.
|
Aber letztendlich hat es dann doch geklappt. Das fehlende Gewicht wurde durch
Bleiballast aufgefüllt: Das Probetauchen in der Badewanne
verlief letztendlich zufriedenstellen, so dass die erste Probefahrt gemacht werden konnte!
|
Die erste Fahrt zeigt sehr dann eindrucksvoll:
An der Trimmung des Bootes muss noch sehr stark gearbeitet werden damit
ein optisch zufriedenstellendes Abtauchen von statten geht und es nicht immer wie
ein "Untergang" aussieht :-)
|
Und nach weiteren absolvierten Probe- und Tauchfahrten (dieses Foto war eine der Letzten) bin ich nun zu dem
Schluss gekommen, dieses Boot ist nur ein "Halbstatiker" geworden. Das heißt ein echter Schwebezustand des Bootes
(in Fachkreisen: auf Sehrohrtiefe) ist nur schwerlich zu erreichen. Aber trotzdem .........Es funktioniert!
Die Trimmung stimmt, das Fahrbild des Bootes ist nicht schlecht, alles (fast) gut.
|
Es geht in die Lackiererei: Spezielle Kunststoff - Grundierung, Farbige Lackierung Signalgelb RAL 1023 2x, dann die Aufkleber
und zum Schluss eine Schicht Klarlack!
|
Die DSW1 ist fertig
|
Nun soll es in den Einsatz gehen.
|
Der Bau dieses Bootes hat sehr viel Spaß gebracht, obwohl an jeder Ecke eine neue Herausforderung "lauerte".
Und ein Modellboot "kontrolliert" unter Wasser bringen und es wieder Auftauchen zu lassen ist noch eine andere Sache.
Fest steht, es war nicht das letzte U-Boot, welches bei mir in der Werft war.
Jens Kardel
|